Kapelle zur hl. Maria zum Schnee Schlans
Die Kapelle befindet sich auf einem Fels Kopf nördlich oberhalb des Dorfes Schlans neben dem bereits im 12. Jhd. gebaute Wehrturm von Schlans. Die Wände sind mit Pilastern und stichbogig geschlossenen Blendbogen gegliedert, die ohne jegliche statische Funktion nur als Dekoration fürs Auge sind. Die barocke Kapelle ist nach Süden gerichtet mit schwach eingezogenem, dreiseitig geschlossenem, gewölbtem Chor.
Das Schiff ist mit einer Holztonne überdeckt. Die äussere Hülle der Dachkonstruktion aus Holz ist mit Holzschindeln überzogen, ein einheimisches Material, welches um 1900 vor allem vom Heimatschutz- und Umweltschutzorganisationen favorisiert wurde. In der Neuzeit lassen sich fast keine Holzschindeldächer bei Kapellen im Oberland mehr ausfindig machen.
Der Altar bildet eine zweisäulige Ädikula, dekoriert mit Knorpelornamenten. Ausserhalb der Säulen sind die Statuen von hll. Franziskus und Antonius von Padua zu sehen. Im Giebel ist eine gute barocke Figur der thronenden Muttergottes um 1680, die 1932 neu gefasst und restauriert wurde. Das neuere Altarblatt zeigt Maria zwischen den hll. Ignazius und Laurentius von Brindisi. Ebenfalls Bestandteil der Kapelle ist eine einfache Empore aus Holz. Die Grundsteinlegung erfolgte am 23. Mai 1679 durch Kapuzinerpater Josephus Pontenico aus der Provinz Brescia. Die Konsekration erfolgte anlässlich einer bischöflichen Visitationsreise des Churer Bischofs Ulrich VII von Federspiel am 25. Juni 1683 zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit und der hl. Maria zum Schnee. Die Glocken wurden 1719 durch Johann Babtista Ernst von Lindau am Bodensee hergestellt. Anlässlich der Rennovation von 1932 wurden geologische Untersuchen durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Fundationen der Ost- und Westseite auf verschiedene Felsformationen abgestützt sind.
Dies erklärt auch die statischen Risse in der Fassade, die bei jedem Erdbeben im Bereich Übergang Schiff/Chor entstehen.
Patrozinium: hl. Dreifaltigkeit und hl. Maria zum Schnee (5. August)
Erstellt: 1679-1680
Weihung: 25. Juni 1683
Letzte Renovation: 1998
Der Schlüssel für eine Besichtigung ist unter 081 943 10 81 erhältlich.